Mittwoch, 28. Juni 2017

Rezension

(Quelle:Amazon)
Sumerland 1: Prinzessin Serisada
von Johannes Ulbricht

Panini Verlag
Broschierte Ausgabe: 14,99 €
ca. 352 Seiten

Erschienen: 
22. August 2016

Zum Buch

Zur App zum Buch


Nur wenige Eingeweihte wissen, dass unsere Zivilisation nichts als eine kollektive Illusion ist, in der die Menschen gefangen gehalten werden. In Wahrheit tobt ein geheimer Krieg in der phantastischen Realität hinter der Scheinwelt unseres Alltags. Auf der einen Seite steht der babylonische Stadtkegel von Waylhaghiri, in dem alle Zivilisationsepochen der Menschheit übereinander geschichtet sind. Diese einzige Stadt auf der Welt lebt von der Perfektionierung der zivilisatorischen Ästhetik. Glamour, Moden und kalkulierte Manipulation sind bis in die Intimsphäre allgegenwärtig. In diesem System müssen die Bewohner ihren sozialen Status jeden Tag aufs Neue verteidigen. Auf der anderen Seite steht die umgebende Wildnis des Sumerlandes, in der Tiermenschen leben, die verspielt und kindlich, aber auch unberechenbar und grausam sind. Die jahrhundertealten, doch ewig kindlichen Herrscher beider Reiche, Prinz Zazamael und Prinzessin Serisada, kämpfen erbittert um die Vorherrschaft. Zazamael benötigt für die endgültige Dominanz seines Reiches – die in Form einer Emulsion von Traum und Wirklichkeit namens „große Fusion“ erfolgen soll – den „wilden Wein“ als rettendes Elixier. Auf der Suche nach dem „wilden Wein“ dringt er unter ständiger Bedrohung durch die sumerländischen Tiermenschen ins Herz von Serisadas Reich vor. Auf dieser Reise werden alle seine Gefährten einer nach dem anderen hingemeuchelt, wobei der Prinz das eigentliche Ziel des Attentäters zu sein scheint. Erst einen Schritt vor dem Ziel angekommen erkennt Zazamael, wer der Mörder ist. Währenddessen gelingt es Serisada, als Spionin in Waylhaghiri einzudringen. Dort hat sie die schwierige Aufgabe, sich in der Zivilisation zu behaupten, ohne enttarnt zu werden. Zunächst gelingt ihr eine beachtliche Karriere als Designerin, bis es zu einem der regelmäßigen Zusammenbrüche der ästhetischen Muster in Waylhaghiri kommt, wodurch – wie jedes Mal – ein Teil der Stadt untergeht, indem er von dem tödlichen Silber bedeckt wird. Leider ist es der Teil der Stadt, den Serisada designt hat und in dem sie lebt.




Ich habe durch das liebe Literatur-Test-Team zwei Bücher entdeckt, die ein Thema behandeln, dass ich so noch in keinem anderen gelesen habe. Eigentlich möchte ich gar nicht viel zum Ablauf der Geschichte sagen, weil es in der Mitte eine große Überraschung gibt, die ich niemandem vorweg nehmen möchte.
Deshalb kann ich euch nur über meine Eindrücke berichten, denn jeder der dieses Buch noch nicht gelesen hat, sollte das schnell nachholen. Denn solch eine außergewöhnliche Art von Geschichte habe ich noch nie gelesen.
Der Schreibstil ist sehr speziell, so speziell, dass ich nicht weiß wie genau ich es euch erklären soll. Es ist eine Mischung aus "Erzählperspektive" und "Charakterperspektive". Es wird wirklich bezaubernd und mit Ausdruck beschrieben, sodass man sich wie vor einer Kinoleinwand fühlt. Jedoch wird nicht großen Wert auf Alltagsbeschreibungen gelegt, was mir persönlich sehr zugesagt hat, weil sich das Buch dann vielleicht gezogen hätte. Nicht, weil es so langweilig ist, sondern weil man die Haupthandlung wissen will.
Denn genau diese Überraschung, die in der Mitte im Buch ganz nebensächlich Auftaucht, lässt das Ganze in einem ganz anderen Licht stehen. Ich war kurzzeitig geschockt, da ich überhaupt nicht mit diesem Gedanken des Autors gerechnet habe. Ebenso beeindruckend fand ich, dass man im ganzen ersten Band noch ein Geheimnis hat auf das man sehr gespannt ist und es aber erst, so denke ich, im zweiten Band erfährt.
Der ganze Handlungsablauf war fantastisch und märchenhaft geschrieben, sodass man dauerhaft kunterbunte Bilder und auch alle Beschreibungen der Emotionen vor Augen hatte, selbst das Verhalten der Menschen konnte man sich lebhaft vorstellen. Ich habe mich gefühlt als wäre ich selbst in dieser Geschichte, ich habe mich gefühlt wie in einem Film.

Ich kann euch wirklich nur empfehlen mal in das Buch rein zu lesen, ihr werdet gleich merken: "Das ist ein Buch, mit einem Schreibstil, dass es nur selten gibt". 
Es lohnt sich! 




(3,5 Sterne)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen