Sonntag, 25. November 2018

Rezension

(Quelle:Verlag)
Tschick
von Wolfgang Herrndorf

Einzelband

Rowohlt Verlag

Hardcover: 18,00 €
Taschenbuch 9,99 €
eBook: 9,99 €

ca. 256 Seiten

Erschienen:
17. September 2010

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"Ein klappriges Auto kam die Straße runtergefahren. Es fuhr langsam auf unser Haus zu und bog in die Garagenauffahrt ein. Eine Minute stand der hellblaue Lada Niva mit laufendem Motor vor unserer Garage, dann wurde der Motor abgestellt. Die Fahrertür ging auf, Tschick stieg aus. Er legte beide Ellenbogen aufs Autodach und sah zu, wie ich den Rasen sprengte. ‹Ah›, sagte er, und dann sagte er lange nichts mehr. ‹Macht das Spaß?›"

Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Asi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz, unvergesslich wie die Flussfahrt von Tom Sawyer und Huck Finn. (Quelle:Verlag)



Des Öfteren überfällt es mich und ich bin der Meinung, dass ich Bücher lesen „muss“, welche etwas bekannter sind und die schon mehrere Leute gelesen haben. So habe ich mir von einer Freundin sagen lassen, dass ich doch einmal „Tschick“ lesen sollte. Gesagt getan, ich habe die Geschichte gelesen und muss sagen, dass ich doch etwas mehr erwartet hatte. Die Geschichte war keineswegs schlecht, ganz im Gegenteil. Jedoch war ich durch die vielen, überaus positiven Rückmeldung, voller Erwartungen.

Wir lesen in diesem Buch über den 14-jährigen Maik, welcher es nicht ganz so einfach hat. Sei es zu Hause mit seinen Eltern oder in der Schule, denn Maik hat eine Süchtige Mutter und einen Vater dem vieles wichtiger ist als seine Familie. In der Schule ist er eher ruhig und zurückhaltend, weshalb er auch dort keine wirkliche Bezugsperson hat. Wir spüren also direkt, von Anfang an des Buchs, dass diese Geschichte alles andere als leicht zu lesen wird. Bis eines Tages ein neuer Schüler in die Klasse kommt und zwar Tschick. Die beiden lernen sich nach einiger Zeit kennen, was wir als Leser alles verfolgen dürfen. Dann kommt der Tag an dem Tschick seinen Freund auf einen kleinen „Road Trip“ mitnehmen möchte und so beginnt das Abenteuer.

Mir hat die Mischung aus Ernst und Humor in dieser Geschichte sehr gut gefallen. Obwohl ich oft etwas zum Schmunzeln hatte, war doch immer eine gewisse unterschwellige Moral zu spüren, die mich sehr zum Nachdenken angeregt hat. Die Beschreibungen des Autors waren so realistisch, dass ich mich während des Lesens mehr als einmal gefragt habe, ob er dies alles selbst erlebt hat. Wüsste ich nämlich nicht, dass dies nur eine Geschichte ist, wäre ich davon ausgegangen, dass dies alles wirklich passiert ist. Somit kann ich nur sagen, dass der Schreibstil von dem Autor alles, für mich, beinhaltet, was einen guten Schreibstil ausmacht. Er kann Emotionen an den Leser weitergeben, die Geschichte und die darin spielenden Personen real wirken lassen, er kann die Umgebung so genau, aber kurz und knackig, beschreiben, sodass man sie sich mehr als bildlich vorstellen kann. Ich kann wirklich nur davon schwärmen, denn auch der Humor war für mich perfekt. Jedoch möchte ich euch nicht mit Schwärmereien über die Art und Weise des Schreibens zutexten, deswegen kurz: Er hat ganz verdient Preise für dieses Buch gewonnen!

Es war zwar keine außergewöhnliche Geschichte, jedoch war es eine schöne Idee, welche auch sehr gut umgesetzt wurde. Ich kann euch die Geschichte über Maik und Tschick wirklich sehr ans Herz legen. Sie gibt einem sehr viel zurück und gerade das Ende ist mehr als nur prägend für den Leser. Ich freue mich nun auf viele weitere Werke des Autors.















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