Dienstag, 14. Juli 2020

Rezension - Animant Crumbs Staubchronik




Quelle: Verlag
Animant Crumbs 
Staubchronik

von Lin Rina

Einzelband

ca. 552 Seiten

Sofcover: 16,90 €
eBook: 4,99 €

Erschienen:

20. November 2017

Hier kommt ihr zum Verlag/Buch!



England 1890.
Kleider, Bälle und die Suche nach dem perfekten Ehemann. Das ist es, was sich Animants Mutter für ihre Tochter wünscht. Doch Ani hat anderes im Sinn. Sie lebt in einer Welt aus Büchern, und bemüht sich der Realität mit Scharfsinn und einer gehörigen Portion Sarkasmus aus dem Weg zu gehen. Bis diese an ihre Tür klopft und ihr ein Angebot macht, das ihr Leben auf den Kopf stellt. Ein Monat in London, eine riesige, vollautomatische Suchmaschine, die Umstände der weniger Privilegierten und eine Arbeitsstelle in einer Bibliothek. Und natürlich Gefühle, die sie bis dahin nur aus Büchern kannte.

(Quelle: Verlag)



Ich hatte vorab nicht viel über dieses Buch gehört – ich hatte lediglich ein einziges Video gesehen in welchem das Buch sehr positiv hervorgehoben wurde. Jedoch war es genau da um mich geschehen und ich wollte es unbedingt haben. Umso glücklicher bin ich nun, dass ich es zum Geburtstag bekommen habe, denn dieses Buch zählt nun zu meinen Lieblingsbüchern.

Animant ist eine starke, selbstsichere und vor allem gutherzige Frau, welche ganz genau weiß was sie will und was nicht. Denn zum einen will sie weder auf Bälle gehen noch schöne Kleider tragen und das ganz zum Trotz ihrer Mutter, denn diese hätte nichts lieber als das. Ihre Tochter an einen gutaussehenden und vermögenden Mann abgeben. Da wir uns in diesem Buch im Jahre 1890 befinden ist dies natürlich, für die damalige Zeit, nichts Ungewöhnliches. Animant möchte ihre Zeit jedoch viel lieber lesend in ihrem Lesesessel verbringen. Dies soll ihr aber vergönnt sein, als ihr Onkel bei der Familie Crumb eintrifft und Animant ein Angebot unterbreitet: Einen Monat soll sie in London an der Universität als Bibliothekars-Assistentin für Thomas Reed arbeiten. Einen groben, grummeligen und meistens schlecht gelaunten Bibliothekar, der ziemlich Stur ist – jedoch treffen hier genau die richtigen aufeinander, denn Animant ist nämlich nicht minder Stur.

Ich habe die Kombination dieser zwei so verschiedenen, aber doch gleichen Charaktere sehr geliebt. Für mich waren ihre hervorstechenden Charakterzüge sehr passend zur Geschichte gewählt und ich konnte zum Beispiel in Thomas wirklich den Bibliothekar fühlen. Ebenso beeindruckend war für mich, dass die Arbeit von Animant so ausführlich beschrieben wird, denn für mich war es einfach nur ein wohltuendes Gefühl und neben dem Interesse auch noch sehr spannend sie bei ihren Arbeiten zu begleiten. Wahrscheinlich aber auch, da ich selbst ein Mensch bin, der es liebt Ergebnisse zu sehen, wenn er etwas gearbeitet hat. Und in dieser Geschichte bekommen wir diese Ergebnisse mehr als ausführlich erzählt.

Damit möchte ich nicht sagen, dass das Buch Längen hatte oder das es sich gezogen hätte, denn das hat es nicht! Im Gegenteil, denn ich habe jedes einzelne Wort in diesem Buch aufgesaugt – so gut war es. Auch wenn ich es jedes Mal wieder schreibe, aber für viele ist es nicht selbstverständlich: Das Buch lief wieder von Anfang bis Ende als Film vor meinen Augen ab und ich denke, dass es diesmal auch bei den Personen so sein wird, die sonst eigentlich – während des Lesens – keine Bilder vor Augen haben.

Lin Rinas Schreibstil ist sehr ruhig, aber gewaltig – sie vermittelt einem alle Gefühle ihrer Figuren schonungslos, weshalb man total mitgerissen wird von der Geschichte. Und das OBWOHL sie ruhig erzählt ist. Das schafft sie natürlich durch ihre detaillierten, aber nicht übertriebenen Beschreibungen und vor allem aber durch ihren Wohlfühlfaktor, welcher irgendwie in ihrem Schreibstil verflochten ist. Woher dieser kommt? Ich kann es euch nicht sagen, er ist einfach da. Er hat mir nicht nur einmal das Herz warm werden lassen!

Für mich war dieses Buch ein großes Highlight, denn natürlich spielt hier nicht nur die Selbstständigkeit von Animant eine Rolle – in welche sie mit einem Job natürlich stürzt und welche sie erstmal meistern muss. Sondern auch Liebe und Geheimnisse spielen in dieser Geschichte eine Rolle, was dem ganzen natürlich eine enorme Frische eingehaucht hat. Jedoch nimmt die größte Rolle, ihr Alltag ein, der dann eben mit einigen Ereignissen verstrickt wird, wie zum Beispiel die Probleme ihres Bruders oder ihrer Freundin Elisa – über diese erfahren wir auch sehr viel, was die Spannung auch nochmal erhöht hat.

Ich kann euch gar nicht oft genug sagen wie beeindruckend und schön dieses Buch für mich war, denn das Ende hat mir den Rest gegeben – es war einfach nur wunderschön! Und somit komme auch ich zum Ende indem ich euch nochmals eindrücklich sage: Lest diese Geschichte, denn hier werden wichtige Themen angesprochen – von Gesellschaftskritischen Themen bis hin zur Selbstständigkeit der Frau, denn man muss bedenken: Im Jahre 1890 war es natürlich nicht üblich das Frauen arbeiten, und auch dagegen muss Animant sich wehren. Im Großen und Ganzen ist dieses Buch eine wunderschöne Geschichte welche alles enthält, was mein Leser Herz höherschlagen lässt: Stärke, wichtige Themen, Liebe, Geheimnisse, Mut und auch Zusammenhalt der Familie bzw.  der Freundschaften. 

 











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