Der Weg des Schicksal
von Sophie Oliver
Kostenloses Leseexemplar
Lübbe Verlag
ca. 320 Seiten
Taschenbuch: 10,00 €
eBook:6,99 €
Erschienen:
28.Juli 2020
Hier kommt ihr zum Buch/Verlag!
Heute möchte ich euch den Auftakt
einer Familiensaga aus dem 20. Jahrhundert vorstellen, welcher mir ausgesprochen
gut gefallen hat. Wir befinden uns im Jahre 1905 in Bad Reichenhall in Bayern,
Deutschland. Die 17-Jährige Anna lebt mit ihrem Vater und ihrem Bruder in einer
Hütte an einem Fluss. Die Familie ist alles andere als Wohlhabend und lebt eher
an der Grenze zum Überleben. Als wäre dies nicht genug, ereilt die Familie
auch noch einen Schicksalsschlag, welcher viele weitere schlimme Dinge mit sich
zieht. Es ist eine Aneinanderreihung von furchtbaren Ereignissen. Das einzig
Gute für Anna, in dieser Zeit, ist der Salzsieder Michael in den sie sich
unsterblich verliebt. Doch auch diese Liebe scheint so schnell keine Zukunft zu
haben, denn Michael muss durch ein blödes Missgeschick die Stadt verlassen und
sein Glück im Ausland versuchen. Ihr Plan ist es natürlich, dass Michael nach
einem Jahr zu Anna zurückkehrt und diese mit sich nimmt, jedoch kommt durch ein
furchtbares Verbrechen alles anders als Anna es sich vorgestellt hat.
Zu Anfang steigen wir mit einer
ziemlich beeindruckenden Tätigkeit von Anna und ihrem Vater, in die Geschichte
ein. Denn sie fischen Holz; und zwar das Holz was die Männer im Wald geschlagen
haben und für ihre Familien in den Fluss werfen, damit diese daraus Feuerholz
machen können. Ich kannte dieses „Holzfischen“ nicht und war davon sofort
beeindruckt. Durch diesen locker leichten Einstieg findet man sehr schnell in
die Geschichte und die darin lebenden Personen hinein; was ich persönlich
ziemlich erfrischend fand, da es bei manchen Geschichten doch meist eine ganze
Weile dauert bis man in die Geschichte gefunden hat.
Leider war das Buch auf den
ersten hundert Seiten etwas unruhig und ich hatte das Gefühl es passiert eine
Sache nach der anderen, sodass ich überhaupt keine Zeit hatte dies zu
verarbeiten. Jedoch nimmt diese Eile dann auch genauso schnell wieder ab und
die Autorin, so hatte ich das Gefühl, ist ruhiger geworden und hat uns mehr
beschrieben, es gab mehr kleine Details und ich konnte mich auf einmal viel besser
in die Geschehnisse hineinversetzten. Eventuell waren diese ganzen Geschehnisse
auch so schlag auf schlag gewünscht, jedoch fühle ich meist von Anfang an mit
und habe, wie schon oft erwähnt, ein Film vor den Augen ablaufen – und mit
fällt es dann eben schwer, dies alles direkt zu verarbeiten. Nichtsdestotrotz war das Buch für mich unglaublich gut erzählt, denn wir hatten mehrere Sichten,
was natürlich auch doppelt soviel Spannung mit sich gebracht hat; wir hatten
kleine Details die das Ganze liebenswert gemacht haben und auch kleine Einblicke in die Bayrische Kultur und, was mir
besonders gut gefallen hat, wir hatten einen Einblick in gesunde und ungesunde
Beziehungen/Ehen/Familien. Die Geschichte war, obwohl sie durchschnittliche 300
Seiten hatte, sehr abwechslungsreich und wir haben in viele verschiedene
Gebiete hineingeschaut.
Für mich war der Schreibstil also
genau richtig, wie gesagt hätten mir mehr Seiten und ein ruhigerer Anfang
besser gefallen, aber die Beschreibungen und auch die Idee, welche hinter der
Geschichte steck, haben dies wieder wett gemacht. Ich habe mich während des
Lesens sehr wohl gefühlt und das ist immer noch das wichtigste am Lesen –
zumindest für mich. Auch die Charaktergestaltung war sehr einzigartig, denn
niemand glich dem anderen, jeder hatte seine prägnanten Merkmale und das ist
mir (gerade bei Familiensagen und Geschichten mit Personen die man länger
begleitet) sehr wichtig.
Und zum Schluss spreche ich noch eine Warnung aus: Das Buch hat einen sehr coolen und atemberaubenden Cliffhanger, welchen ich mir zwar irgendwie erwartet hatte, aber nicht so, wie er dann zum Schluss war. Deswegen lest das erste Buch am besten, wenn das zweite direkt bereit liegt. Große Empfehlung besonders für Einsteiger in das Historische Genre.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen