Mittwoch, 17. Februar 2016

Rezension

Winterwassertief von Lilly Lindner

Droemer Verlag
Taschenbuch 12,99 €
ca. 368 Seiten

Originaltitel: Winterwassertief


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Mit sechs wiederholt vergewaltigt, mit 13 an Magersucht erkrankt, mit 21 ausgerechnet in einem Bordell Zuflucht gesucht: Lilly Lindners wortgewaltige Autobiographie "Splitterfasernackt" nahm unzähligen Menschen den Atem. In "Winterwassertief" erzählt sie, was danach kam: Von der Schwierigkeit, mit ihrer nackten Geschichte plötzlich in der Öffentlichkeit zu stehen, von der Ambivalenz ihrer eigenen Gefühle – aber auch von den berührenden Begegnungen, die sie seit dem Erscheinen von "Splitterfasernackt" hatte: mit Menschen, die ähnliche Schicksale haben wie sie, die sich ihr anvertrauen und denen sie mit ihren Worten helfen konnte. Für Lilly Lindner wurde der Schritt in die Öffentlichkeit zur Zerreißprobe. Am Ende ist sie daran gewachsen und schöpft heute Kraft daraus, für andere da zu sein, zuzuhören und Mut zu machen.
(Quelle:Amazon)



Ich habe mich nun, nach etwas längerer Zeit, getraut den zweiten Teil von Lilly Lindners Autobiografie weiter zu lesen. Ich musste es ein paar Monate pausieren, da ich dem Buch nicht die Aufmerksamkeit geben konnte, die es voll und ganz verdient.
Es ist, meiner Meinung nach, immer schwer etwas zu ihren Büchern zu sagen, denn
es ist ihr Leben. Es ist ihr Leben über das ich sagen soll wie es mir "gefallen hat".
Da mir das überhaupt nicht zu steht, werde ich es auch nicht machen. Hingegen
dessen bin ich sowieso immer nach ihren Büchern sprachlos.

Wenn ich ein Buch von ihr beendet habe, brauche ich mindestens einen Tag wenn nicht mehr um wieder Boden unter den Füßen zu fassen. Was Lilly Lindner in ihren Büchern schreibt ist Horror - zarter Horror, lieb erzählt.
Man will sie beschützen, umarmen, für sie reden und einfach bei ihr sein.
Ich verspüre beim lesen so viele Emotionen, von denen ich nicht mal wusste das sie in mir hausen. Es ist unfassbar was für eine Wortgewalt Lilly Lindner beherrscht.
Sie kann ein einzelnes Wort schreiben und man verspürt so viel wie nie zuvor.

Ich will nun auch gar nicht viel sagen. Lest es selbst!
Mehr kann man gar nicht sagen. Falls ihr natürlich etwas labil in solchen Dingen seid, oder ähnliches durchgemacht habt, oder euch leicht runterziehen lasst von solchen Geschichten, dann lest es auf keinen Fall! Das Buch ist dazu nämlich viel zu krass, dass kann man gar nicht anders sagen.
Mir aber hat es Mut gemacht. Es hat mir Mut gegeben weiter zu machen und 
das zumachen was ich machen möchte. Es hat mir Mut gemacht stark zu bleiben
und an dem Festzuhalten was ich habe.
Es macht Mut!

Absolute Leseempfehlung für die, die es können.


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