Sonntag, 13. Januar 2019

Rezension


(Quelle: Verlag)
Whisper
von Isabel Abedi

Originalsprache:
deutsch

Einzelband

Arena Verlag

Hardcover: 13,95 €
Taschenbuch: 9,99 €
E-Book: 7,99 €

ca. 280 Seiten

Hier zum Buch!


“Whisper” – so tauft Noa das 500 Jahre alte, staubige Haus in dem verschlafenen Dorf, in dem sie ihre Ferien verbringen soll. Unheimlich und schwierig zu ertragen scheint ihr hier alles – so schwierig zu ertragen wie ihre schillernde Mutter Kat, die begehrte Schauspielerin, die überall den Ton angibt und natürlich auch diese Ferien auf dem Land arrangiert hat. “Zurück zur Natur” will Kat finden – aber dann kommt alles ganz anders.

Zunächst ist da David, der Junge mit den grünen Augen, der Noas Puls zum Flattern bringt. Und dann ist da das Spiel – das Spiel, das alles ändert. Animiert von ihrer Umgebung, machen David und Noa eine Geister-Seance. Nur so, ein bisschen Gläserrücken &dots; aber dann meldet sich wirklich ein Geist. Es ist der Geist eines verstorbenen Mädchens, das behauptet, vor genau 30 Jahren auf dem Dachboden des Hauses ermordet worden zu sein. Noa und David sind entsetzt: Hatten sie beide eine Sinnestäuschung oder hütet das Haus wirklich ein Verbrechen? Alle Spuren führen an einen Ort: auf Whispers fest verriegelten Dachboden.




Schon lange ist es her, dass ich einen Jugendthriller gelesen habe, indem es zusätzlich noch um Geister geht. Tatsächlich habe ich schon mal einen gelesen, jedoch hat mir dieser überhaupt nicht gefallen. Umso erfreuter war ich natürlich, dass mir diese Geschichte richtig gut gefallen hat. Denn für ein Jugendbuch ging es doch arg zur Sache.

Noa und ihre Mutter Kat, sowie deren „Schwuler“ Freund, wie er in der Geschichte betitelt wird, ziehen in ein Bauerndorf nähe Düsseldorf. Denn Kat ist eine berühmte deutsche Schauspielerin, die sich gerne auf ihre nächsten Rollen intensiv vorbereitet. So hat sie nun vor ein altes, über dreißig Jahre leerstehendes Haus, zu renovieren. Noa kommt mit dem Ruhm und der Art und Weise ihrer Mutter überhaupt nicht zurecht, sodass sie oft genervt ist. Doch langsam scheint Noa aus ihrem Tief zu erwachen als sie David kennenlernt. Ein sympathischer Junge, der ihnen beim renovieren hilft. Die beiden lernen sich besser kennen und kommen langsam oder sicher einem Geheimnis auf die Spur. Denn alle machen ein großes Geheimnis um die Vorbesitzer des Hauses, ebenso um den Dachboden des Hauses. Was steckt hinter den Gerüchten, dass die Tochter der Vorbesitzer verschwunden ist? Wieso will niemand reden?

Wir tasten uns als Leser langsam in die Geschichte rein, sodass doch einige Seiten vergehen bis die ersten Geschehnisse beginnen. So lernen wir Noa, Kat und Gilbert kennen, welche alle auf ihre verschrobene Art liebevolle, ehrliche und loyale Menschen sind. Auch wenn das Verhältnis von Noa zu Gilbert besser ist, als das zu ihrer Mutter, merken wir doch das Noa sie liebt. Sie ist einfach zutiefst verletzt von Kat. Wieso das so ist, erfahren wir im laufe des Buches. Bei den ersten Streifzügen durch das Dorf, lernen die drei in der Dorfkneipe einige Leute kennen, so auch David. Er kommt schon direkt am nächsten Tag und hilft beim Renovieren. Das renovieren zu begleiten, also aus etwas Altem etwas Neues zu erschaffen, hat mir sehr großen Spaß bereitet. Denn man konnte sich dieses alte zugige Haus mit seinen abblätternden Tapeten und alten Türen so unglaublich realistisch ausmalen, dass ich mich gefühlt habe als würde ich selbst in diesem Haus wohnen. Es erscheint der Familie jedoch merkwürdig, dass keiner über die Vorbesitzer sprechen möchte und dass der Dachboden des Hauses schwer verriegelt ist. Aber nicht nur diese Aspekte lassen Noa nachdenken, auch die Geschehnisse während dem Gläserrücken-Spiel, welches sie mit David und ihrer Familie spielt, ist alles andere als normal. So begeben sich Noa und David auf eine Reise voller Intrigen und gefährlichen Geschehnissen, die wir als Leser spannend verfolgen dürfen.

Ich hatte während dem lesen oft eine Gänsehaut, denn die Autorin schafft es eine sehr elektrische Spannung zu erzeugen. Während dem lesen ist man die ganze Zeit angespannt und wartet nur darauf, dass etwas Schreckliches passiert. Und dazu noch ihre realistischen Beschreibungen der Umgebung, den Charakteren und den Geschehnissen, macht das ganze unendlich interessant und spannend. Für mich war dieses Buch ein kleiner Film, der in meinem Kopf abgelaufen ist. Ebenso die Idee, weshalb sie in das Dorf ziehen und auch das Verhältnis zu Noas Mutter waren kleine, aber feine Details, die die Geschichte zusätzlich noch abgerundet haben.


Für mich war das ganze Buch eine sehr kreative, spannende und interessante Geschichte, welcher es an nichts gemangelt hat. Auf jeden Fall etwas für Jung und Alt, da es doch auch gerade zum Ende hin, welches ausgesprochen überragend gut war, heftig wird.




















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