(Quelle:Verlag) |
von Dashka Slater
Rezensionsexemplar
Einzelband
Loewe Verlag
Hardcover 18,95 €
eBook: 14,99 €
ca. 400 Seiten
Erschienen:
11. März 2019
Übersetzt:
Ann Lecker
Hier zum Buch!
Vielen Dank an das Team vom Literaturtest, welches mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Hier kommt ihr zum Literaturtest!
Der Bus der Linie 57 ist das einzige, was Sasha und Richard miteinander verbindet. Richard ist Afroamerikaner, geht auf eine öffentliche Schule und hat gerade einen längeren Aufenthalt in einer betreuten Wohngruppe für jugendliche Straftäter hinter sich. Sasha ist weiß, besucht eine Privatschule und identifiziert sich selbst als agender. Nur acht Minuten täglich verbringen Sasha und Richard gemeinsam im Bus 57. Bis zu dem Tag als Sasha den langen weißen Rock trägt und Richard ihn anzündet.
Dashka Slater hat den nachfolgenden Gerichtsprozess monatelang verfolgt, mit Beteiligten gesprochen und die Hintergründe recherchiert. Bus 57 ist die akribische Dokumentation eines berührenden Falles, der tragischen Verstrickung zweier Jugendlicher, die doch nur eines wollen: glücklich sein, trotz allem.
Eines meines liebsten Genres sind Erfahrungsberichte oder wahre
nacherzählte Geschichten. Eine solche wahre Geschichte ist „Bus 57“, weshalb
ich natürlich keine Bewertung über den Inhalt, das Geschehene oder das
Verhalten der Personen abgeben werde. Ich werde euch lediglich etwas über das
Buch erzählen und den Schreibstil von der Autorin. Vorneweg kann ich euch
sagen: Dieses Buch ist ein Meisterwerk!
Wir lesen in dieser Geschichte, die wie gesagt wirklich passiert ist, die
leider wirklich passiert ist, von Sasha. Sasha lebt als agender, das heißt sie
ordnet sich keinem Geschlecht zu, jedoch halten sie die meisten für eine Person
des männlichen Geschlechts. Am liebsten trägt Sasha jedoch Röcke, weshalb viele
Leute natürlich ein wenig kritischer schauen als andere. Neben Sasha gibt es
dann noch Richard, einen vorbestraften Afroamerikaner, welcher nicht wie Sasha
auf eine Privatschule, sondern auf eine öffentliche Schule geht. Das einzige
was Sasha und Richard miteinander verbindet ist die acht minütige Busfahrt, die
die beiden in der Buslinie 57 täglich zusammen verbringen. Jedoch kennen die
beiden sich nicht, sie haben noch nie ein Wort miteinander gewechselt, bis zu
dem Tag an dem Richard Sashas Rock anzündet.
Man möchte weinen, wenn man dieses Buch liest. Man möchte vor Wut,
Unverständnis und Mitleid einfach nur weinen. Jedoch habe ich durch diesen
nacherzählen Fall, neben all der Wut die ich empfunden habe, auch neues gelernt
und eine ganz neue Sichtweise über die Welt der „Geschlechter“ bekommen. Man
lernt durch den sachlichen, überschaubaren und ruhigen Schreibstil sehr viel
und das Gute ist, er wirkt nicht beeinflussend. Also damit meine ich, dass die
Autorin einen nicht „zwingen“ will, dass man dieses Leben einer
„ungeschlechtlichen“ Person versteht. Ich habe mich der Sache von ganz alleine
geöffnet und ich verfolge seit längerer Zeit auch einige Menschen in den
sozialen Medien, welche diesen Weg gehen. Das war ebenso ein Grund für mich,
diese Geschichte zu lesen. Diese Geschichte ist wirklich meisterhaft erzählt,
da die Autorin wirklich sachlich bleibt und niemanden in diesem Geschehen
angreift. Ebenso schön und gut fand ich, wie die Familie mit der Situation
umgeht und auch die Freunde von Sasha sowie von Richard und wie die Autorin das
alles dargestellt hat.
Also man muss sagen, dass man spürt das hier sehr gut recherchiert wurde.
Ich kann euch gar nicht so viel erzählen, da dies eine wahre Geschichte ist,
die man selbst erlebt haben muss. Denn so fühlt man sich nach dem lesen dieses
Buches, als hätte man es selbst erlebt. Ich bitte euch deswegen eindringlich,
wenn ihr die Chance habt, lest diese Geschichte. Sie gibt einem sehr viel für
den eigenen Weg des Lebens mit!
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