Mittwoch, 5. Dezember 2018

Rezension

(Quelle:Verlag)
Wo drei Flüsse sich kreuzen
von Hannah Kent

Einzelband

Droemer Knaur Verlag

Hardcover: 19,99 €
Taschenbuch: 10,99 €
eBook: 17,99 €

ca. 432 Seiten

Erschienen:
01.September 2017

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Irland 1825: Die 14-jährige Mary soll der verwitweten Bäuerin Nora mit deren schwer behindertem Enkel Michael zur Hand gehen. Der kleine Junge, so munkelt man im Dorf, sei ein Wechselbalg, ein Feenkind, und mache die Kühe krank. Mary gibt nichts auf das Gerede, doch als Nora davon hört, reift in der einsamen, verzweifelten Frau eine ungeheuerliche Idee: Wenn es ihr gelingt, den Wechselbalg zu vertreiben, würde sie den gesunden Michael wiederbekommen und endlich wieder eine echte Familie haben. Getrieben von Angst und Aberglaube und unterstützt durch die geheimnisvolle Kräuterfrau Nance ist sie bald bereit, alles zu versuchen – und Mary fällt es immer schwerer, sich gegen die beiden Frauen durchzusetzen. 
Hannah Kent gelingt es durch ihre kristallklare Sprache erneut, eine grausame und wahre Geschichte eindringlich zu erzählen; die rauhe Schönheit Irlands verschmilzt mit dem Seelenleben ihrer Figuren, die dem Leser, wie schon in ihrem Debüt-Roman "Das Seelenhaus", ganz nahe kommen.

(Quelle:Verlag)




Es ist schon etwas länger her, als ich Hannah Kents Roman „Das Seelenhaus“ gelesen und geliebt habe. Für mich war dieses Buch damals ein Highlight. Umso mehr habe ich mich natürlich auf ihren neuen Roman gefreut und als ich ihn dann zufällig in der Bibliothek entdeckt habe, musste er sofort mitkommen. Leider waren meine Erwartungen sehr hoch, vielleicht auch ein wenig zu hoch. Jedoch dachte ich, dass dieses Buch, nach dem grandiosen ersten Roman, nur noch besser werden kann. Allein schon wegen der Thematik.

In dieser Geschichte geht es nämlich um einen Wechselbalg und wenn man ein wenig über diese Legenden/Mythen Bescheid weiß, denkt man eventuell es gehe auch ein wenig um Hexerei. Für mich ist dies ein sehr interessantes Thema und ich lese äußerst gern darüber. Jedoch ging die Geschichte leider nicht so stark in die „Hexen-Richtung“ wie ich es mir gewünscht habe, sondern es ging eigentlich ausschließlich um den Wechselbalg. Natürlich haben viele gedacht, dass die Heilerin in dieser Geschichte eine Hexe ist, aber es nahm eben nicht die Wendung, welche ich mir sehnlichst gewünscht habe. Leider kann man aber nicht alles haben, was man gerade will. Nichtsdestotrotz war die Geschichte aber keineswegs schlecht, sondern sehr ereignisreich, denn es sind doch viele Dinge geschehen, die einen schockiert haben. Die Autorin hat eigentlich ein gutes Mittelmaß zwischen Geschehnissen und Ruhe gefunden, obwohl manche Passagen doch etwas langatmig waren, war es doch unterhaltend. Die Charaktere hatten für mich kein ausschlaggebendes Merkmal, weshalb ich sie mir nicht komplett und dauerhaft als reale Personen vorstellen konnte. Dies war etwas Schade, denn wer mich kennt weiß, dass ich mir eigentlich alles bildlich vorstellen kann. Hingegen waren die Beschreibungen der Häuser (Hütten), der Umgebung und auch der Geschehnisse so gut und detailreich beschrieben, dass ich mir teilweise sogar die Gerüche vorstellen konnte. Das war damals in ihrem ersten Roman schon so, weshalb es mich umso mehr gefreut hat es bei diesem Buch wieder erleben zu können.

Den Schreibstil von Hannah Kent mag ich persönlich sehr, denn, wie gesagt, sind ihre Beschreibungen sehr intensiv und detailreich. Man fühlt sich geborgen und hat dauerhaft das Gefühl die Geschichte wird einem gerade, von seinen Großeltern, vor dem Kamin erzählt. Ich mag es sehr, wenn ich mich während des lesen einfach wohl fühle.

Ich kann euch die Geschichte, obwohl sie meine Erwartungen nicht ganz erfüllen konnte, trotzdem empfehlen. Wenn man gerne über solche Themen liest, dann ist dieses Buch definitiv für einen geeignet, und da alles eine Ansichts- und Geschmackssache ist, kann euch die Geschichte vielleicht mehr überzeugen als mich.















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